Eigentlich klingt es etwas absurd, dass sich Novomatic nach der Pleite um die Anteile der Casinos Austria darüber freut, dass die CAME Holding GmbH von der LLI und der Uniqa die Anteile verkauft bekommen hat. Aber genau das hat der niederösterreichische Konzern (Novoline Casinos) nun herausgehauen und damit sicherlich einige Menschen verblüfft. Dabei liefert Novomatic auch eine plausible Begründung für die Freude beziehungsweise das Durchatmen bei dem Konzern. Und damit zeigt der große Konzern, dass nicht nur die eigenen Interessen im Vordergrund stehen.

Casinos Austria Anteils-Verkäufe: Novomatic gesteht sich Niederlage ein

Wenn man den Worten von Harald Neumann, dem Vorstandsvorsitzenden von Novomatic folgt, dann erkennt man schnell, dass man sich im Unternehmen die Niederlage über den Einkauf von Casinos Austria Anteilen nun auch eingesteht. Liest man zwischen den Zeilen, so kann man vielleicht auch schon sehen, dass es dem Konzern schon vor der endgültigen Entscheidung des Obersten Gerichtshofes klar war, dass dieser die Entscheidung des Kartellgerichts nicht kippen würde. Denn so ist Neumann laut eigener Aussage über die letztjährige Entscheidung des Kartellgerichts natürlich nicht glücklich, die es dem Konzern untersagt hat, Anteile der Casinos Austria zu erwerben. Aber Neumann bringt nach diesen Worten keine Kampfansage, sondern lässt eine große Vernunft walten. Er sieht nämlich nun den Verkauf an die CAME Holding GmbH als einen guten Schritt, was zunächst etwas paradox klingt. Aber dahinter steckt natürlich auch ein bisschen Kalkül, dass das niederösterreichische Unternehmen in der Niederlage mit eingebaut hat.

Verkauf an CAME Holding GmbH bringt auch Novomatic Vorteile

Eventuell könnte man auf die Idee kommen, dass Novomatic getobt hat, als man erfuhr, dass die Tschechen neben den Anteilen von Uniqa nun wohl auch die Anteile an den Casinos Austria von der LLI bekommen. Und bestimmt hätte man dies im Unternehmen auch gemacht, wenn nicht dadurch auch Vorteile für Novomatic selbst entstehen würden. Denn wie Harald Neumann treffend bedacht hat, stärkt der Verkauf an die Tschechen, die ja zu den Branchenkennern gehören, auch den Novomatic-Konzern. Schließlich hält das niederösterreichische Unternehmen 17,2 Prozent an den Anteilen der Casinos Austria. Und daher ist es nur völlig natürlich, dass man bei Novomatic nun wenigstens einen Konzern mit den Casinos Austria Anteilen der Uniqa und der LLI sehen möchte, der weiß, worum es im Glücksspielgeschäft geht. Ein starker Kurs der Casinos Austria und noch mehr Wachstum, was sich Neumann mit der CAME Holding GmbH verspricht, sind schließlich ganz im Interesse der Novomatic AG. Bei einem Anteil von 17,2 Prozent merkt man es schon stark, ob die Casinos Austria gut oder schlecht laufen.

Auch für Aktionäre ist Hängepartie nun vorbei

Ein weiterer Grund, den Neumann zum Besten gegeben hat, ist, dass die Aktionäre nun auch endlich Gewissheit haben, was mit den Casinos Austria passiert. Schließlich haben sie während der Hängepartie bestimmt auch die eine oder andere Schweißperle auf der Stirn stehen gehabt. Jetzt besteht wenigstens absolute Klarheit in der Aktionärsstruktur, wie Neumann treffend erläuterte. Und dies ist sicherlich auch im Sinne aller Aktionäre und auch im Sinne der Casinos Austria. Es kommt schließlich nicht selten vor, dass Unternehmen durch unklare Strukturen zu den Anteilseignern ins Straucheln geraten und Verluste einfahren. Zumindest dieses Problem braucht man jetzt weder bei den Casinos Austria noch bei Novomatic und den anderen Anteilseignern fürchten.